So gut besucht wie nie zuvor war in diesem Jahr der Neujahrsempfang in der Kitzinger Rathaushalle: Etwa 120 Gäste fanden sich ein, darunter auch Polit-Prominenz aus dem Landkreis. Neben MdL Kerstin Celina, Thomas Vizl (Stv. Landrat Schweinfurt) und den Bezirksrät*innen Christina Feiler und Gerhard Müller waren auch Vertreter*innen der Kreisverbände Schweinfurt, Haßfurt, Würzburg und Main-Spessart unter den Gästen. Für den Bezirksvorstand nahm Monika Hartl teil.
Die Grünen sind im Aufwind und die Kandidatinnen und Kandidaten stehen bereit, im Bezirk und im Land mehr Verantwortung zu übernehmen – das war der Grundtenor der Veranstaltung. „Was gibt uns Kraft in dieser Zeit?“ – diese Frage bildete den thematischen Zusammenhang der Redebeiträge. Sprecherin Eva Trapp führte mal ernst, mal unterhaltsam, durch den Vormittag. Angesichts der zunehmenden Krisen wie Corona-, Klimakrise und Ukrainekrieg, die Gewohnheiten und Gewissheiten in Frage stellen, gilt es positiv nach vorne zu schauen und sich zusammen mit den anderen demokratischen Parteien für Klimaschutz, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Frieden in der Welt einzusetzen. Vorstandssprecher Julian Glienke ging der Frage nach, was man wirklich zum Leben braucht und was es lebenswert macht. Er rief dazu auf, unseren Blick zu weiten – auf die größeren Zusammenhänge und auf die Schöpfung als das Lebensnetz, das uns trägt. Als Ermutigung für grüne Politik im Sinne der Bewahrung der Schöpfung zitierte der Benediktinermönch ein Zitat aus dem biblischen Schöpfungsbericht: „Die Erde lasse junges Grün sprießen“. Der Applaus blieb nicht aus.
Berufsfeuerwehrfrau Eva-Maria-Stöcklein, erst am Tag zuvor auf Platz 4 der Bezirkstagsliste gewählt, berichtete hautnah von den Angriffen auf Feuerwehrleute in der Silvesternacht, die sie selbst erlebt hat. Diese machten die Gefahr deutlich, dass die Gesellschaft auseinanderdriftet und Menschen sich abgehängt fühlen. Gemeinschaft zu stärken, ob in Vereinen, der Politik, in der Arbeit mit benachteiligten Menschen – das ist ihr Grundanliegen. Im Bezirkstag möchte sie sich für eine inklusive, bunte Gesellschaft einsetzen und ihre eigene Erfahrung als Pflegemutter von behinderten Kindern mit einbringen.
„Resiliente Gesellschaft: Wie wir auch in schwierigen Zeiten hoffnungsvoll in die Zukunft blicken?“– das war das Thema des Grünen Direktkandidaten für den Landtag Prof. Dr. Wolfgang Lenhard. Der Psychologieprofessor nannte Gemeinschaft, gemeinsame Ziele, Dankbarkeit und das Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein als die wichtigsten Quellen von Glück. Beim politischen Engagement der Grünen geht es um den Einsatz für gute Lebensbedingungen, indem wir die Natur bewahren und dadurch Grundlage für ein glückliches Leben schaffen. Der CSU wünschte Lenhard abschließend „eine Auszeit, um neue Kraft zu sammeln, Energie zu tanken und neue Ideen zu entwickeln“.
MdB Niklas Wagener referierte zum Thema „Den Wald stark machen: Klimaheld und Lebenselixier“. Der Experte für Forstwirtschaft rief dazu auf, den Klimaschutz in allen Bereichen zu verstärken, um unsere Wälder widerstandsfähig zu machen. Im Wald selbst müssen wir auf vielfältigeren Baumbestand setzen und verwies auf das Bundes-Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ für das die Bundesregierung einen hohen Betrag von 900 Mio. Euro zur Verfügung gestellt hat. Er warb auch für Holz als Rohstoff im Bausektor, der teilweise den „Klimakiller“ Zement ersetzen kann. Ein Nationalpark Steigerwald ist für den Forstexperten ein wichtiges Zukunftsprojekt unserer Region.
Zwischen den Redebeiträgen begeisterte das Chanson-Duo „Café Sehnsucht“ aus Gerolzhofen das Publikum mit humoristischen und tiefsinnigen Liedern, die auf hintergründige Weise die angesprochenen Themen aufgriffen. Zum Abschluss rief Eva Trapp nacheinander alle Grünen Amts- und Mandatsträger*innen auf die Bühne, um „unsere Gesichter zu zeigen“. Die strahlten allesamt nach der rundum gelungenen Veranstaltung.