Kleinwüchsig – wie ist es in der Region?

Ein Aufruf von unserer Landtagsabgeordneten Kerstin Celina: Das Bild stammt wurde aufgenommen am Stand des Selbsthilfeverbandes der kleinwüchsigen Menschen auf der ConSozial, der Fach- und Kongressmesse der sozialen Szene, die jährlich in Nürnberg stattfindet. Ich bekam die Aufgabe: „Setz dich! Aber ohne dich mit den Armen auf dem Stuhl abzustützen. Denn die sind bei kleinwüchsigen Menschen oft zu kurz“. Das war ganz schön kompliziert, und Anlehnen geht auch nicht, es sei denn, man streckt die Beine aus, weil die Knie halt dann auf der Mitte des Stuhls sind.
Puuh … und jetzt überlegt mal, wie kompliziert der Zugang zu öffentlichen Toiletten und Waschbecken ist und zu den hoch hängenden Desinfektionsmittelspendern  …

Als kleinwüchsig gelten Männer, die ausgewachsen nicht größer als 1,50 Meter und Frauen, die nicht größer als 1,40 Meter groß sind. Es gibt etwa 100.000 kleinwüchsige Menschen in Deutschland; die Ursachen sind unterschiedlich. Neben Chromosomenstörungen können auch Störungen des Hormonhaushalts dazu führen, dass das Wachstum behindert wird. Der Verband der kleinwüchsigen Menschen betreibt Öffentlichkeitsarbeit und klärt auf über die täglichen Alltagsprobleme: bei Briefkästen ist der Einwurfschlitz zu weit oben, am Geldautomaten erreicht man nicht das Tastenfeld mit dem Auszahlungsbutton, im Fahrstuhl kommt man nicht an die oberen Knöpfe, die Laufbänder an Supermarktkassen sind zu hoch, die Einkaufswägen sind zu groß und zu tief. Die Tür zur Toilette am örtlichen Friedhof ist extra schwer, damit sie immer von alleine zufällt, die Treppenstufen sind anstrengend, weil hoch, die Sitzbank im Bushäuschen ist zu hoch … es gibt viele negative Beispiele, überall bei uns.
Gibt es auch positive Beispiele im öffentlichen Raum? Im Alltagsleben, bei Kunst und Kultur, bei der Freizeit? Falls Ihr positive Beispiele in der Region seht, würde ich mich über einen Hinweis freuen.