Viertägige Reise ins politische Berlin

45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählte die politische Bildungsfahrt des Bundespresseamtes auf Einladung von Niklas Wagener nach Berlin. Die Gruppe war bunt gemischt aus ganz Unterfranken: zum einen ehrenamtlich politisch Engagierte aus den Grünen Kreisvorständen, zum anderen interessierte Bürgerinnen und Bürger, die sich schon vor Monaten beim Wahlkreisbüro von Niklas Wagener gemeldet und sich auf die Liste für diese Fahrten hatten schreiben lassen. Bei hochsommerlichen Temperaturen absolvierte die Gruppe ein umfangreiches Programm, begleitet von Claudia Gerweck und Volker Goll aus dem Wahlkreisbüro des Aschaffenburger Bundestagsabgeordneten. Die Anreise mit dem Zug startete mit kleineren Aufregungen, die sich schließlich auf eine Verspätung von rund einer Stunde summierte. Aber in diesen Zeiten waren wir schon froh, dass es die Bahn überhaupt bis zum vorgesehenen Halt in Berlin Hauptbahnhof schaffte. Der Abend wurde zur Erkundung des Nachtlebens in Berlin genutzt, ein Teil der Gruppe besuchte die Distel, ein politisches Kabarett an der Friedrichstraße, und traf sich mit dem Abgeordneten noch auf ein Getränk in der „Ständigen Vertretung“ am Spreeufer.

Am nächsten Tag ging es frühmorgens zum Sicherheitscheck beim Deutschen Bundestag. Alle hatten ihren Personalausweis dabei, niemand hatte gefährliche Gegenstände in seinem Handgepäck übersehen und so ging es recht zügig in den Plenarsaal, der wegen der parlamentarischen Sommerpause ganz allein den vielen Besuchergruppen offenstand. Ein gelungener Vortrag über die Arbeitsweise des Parlamentes fesselte die Aufmerksamkeit der Besuchergruppe. Fragen waren erwünscht und so verging die knappe Stunde – auf der Tribüne des Bundestags sitzend – wie im Fluge. Weil die Kosten des Bundestages und der hier Beschäftigten immer mal wieder diskutiert werden, blieb insbesondere ein Fakt sehr haften: Jede Bundesbürgerin und Bundesbürger trägt rein mathematisch mit 6,27 Euro Steuergeld zum Bestand des Bundestages bei. Das sind doch überschaubare Kosten im Sinne einer parlamentarischen Demokratie.

Im Anschluss stand – trotz Sommerpause – der Abgeordnete Niklas Wagener für ein Gespräch zur Verfügung. Beim obligatorischen Besuch der Kuppel wurde das Gruppenfoto aufgenommen und da der Diskussionsbedarf der Gruppe sehr hoch war, nahm sich der Abgeordnete Zeit, für eine kleine Führung durchs Paul-Löbe-Haus. In den Räumen des Finanzausschusses wurde die lebhafte Frage/Antwort-Runde fortgesetzt. Passenderweise hing da ein Bild von Christine Scheel aus Hösbach, seinerzeit für die erste rot-grüne Regierung Vorsitzende des Finanzausschusses. Nach einem leckeren vegetarischen Essen in einem indischen Restaurant am Potsdamer Platz spazierte man ins Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Im Besucherzentrum wurden u.a. die aktuellen Aufgaben des Ministeriums vorgestellt. Insbesondere die sich zeitlich so unendlich lang hinziehende Suche nach einem Endlager für Atommüll machte deutlich, welche Herausforderungen für die Menschheit durch diese Energiegewinnung entsteht.

Nach diesem Programmpunkt stand der Rest des späten Nachmittags und Abend zur freien Verfügung. Ein Teil der Gruppe nutzte noch das „freiwillige“ Angebot für eine Führung durch die bedrückende, wie beeindruckende Dauerausstellung „Topografie des Terrors“. Nach Sonnenuntergang traf sich dann der Großteil der Berlinreisenden auf einer Treppe nahe dem Reichstag, um die fantastische Ton-Bild-Inszenierung zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes zu erleben.

Der dritte Tag der Reise begann mit einer Stadtrundfahrt, die an der East-Side-Galerie und beim Nikolaiviertel unterbrochen wurde, damit jede und jeder sich auf eigene Faust ein Bild der jeweils sehenswerten Umgebung machen konnte. Nach dem Mittagessen in einem Lokal am Prenzlauer Berg folgte ein Spaziergang zur Kulturbrauerei, um die Dauerausstellung „Alltag in der DDR“ zu besichtigen. Passend dazu stand danach ein Besuch der Gedenkstätte Berliner Mauer auf dem Programm. Einen Teil der Reisegruppe zog es nach diesem Programm erstmal ins Hotel nach Charlottenburg, ein anderer Teil organisierte sich noch eine Bootsfahrt auf der Spree.

Am Freitag hieß es dann Abschied nehmen von Berlin. Passenderweise mit einem Blick in die nahe Zukunft, wie sie im Futurium neben dem Ministerium der Wissenschaft dargeboten wurde. Nahrung, Energie, das Bauen der Zukunft, aber auch die Weiterentwicklung der Demokratie und vieles mehr sind die Themen in diesem Haus, Eintritt übrigens frei. Am Ende ging es per Bahn wieder zurück, diesmal über aus pünktlich. Eine interessante und tolle Fahrt war nun leider schon zu Ende.