Green Dinner in Kitzingen Grüner Wahlkampfauftakt beim Green Dinner mit Tessa GansererGreen Dinner in Kitzingen

Zum jährlichen Green Dinner lud der Kreisverband Kitzingen von Bündnis 90/Die Grünen in den Sieboldgarten im Landesgartenschaugelände ein. Die Veranstaltung, die bei lockerer Atmosphäre politische Reden, Live- Musik und Essen vom kalten Buffet miteinander verband, lockte zahlreiche Gäste an.

Neben den Landtagskandidierenden Marlies Dumsky und Prof. Dr. Wolfgang Lenhard war auch die Bezirkskandidatin Eva-Maria Stöcklein vertreten. Den Redebeitrag von Andrea Drexelius, die ebenfalls für den Bezirkstag kandidiert, aber nicht anwesend sein könnte, trug Kreissprecherin Eva Trapp vor. Im Hinblick auf unsere vielfältige Gesellschaft stellte Direktkandidat Lenhard die Frage „Was ist normal?“ und betonte, die Antwort könne nie in einer einzelnen Meinung oder Position bestehen. Aufgabe der Politik sei, allen Menschen die Chance zur sozialen Teilhabe zu eröffnen. Dies beginne schon bei frühkindlicher Bildung. Die ehemalige Deutsche Weinkönigin Marlies Dumbsky verdeutlichte, dass Klimaanpassung das zentrale Zukunftsthema ist, das alle angeht und in alle Lebensbereiche hineinwirkt. Stöcklein und Drexelius wollen sich im Bezirkstag für soziale Themen wie die Integration behinderter Kinder sowie eine Kulturpolitik einsetzen, die eine vielfältige und bunte Kulturlandschaft fördert.

Der Höhepunkt des Abends war zweifelsohne der Beitrag von MdB Tessa Ganserer, die mit einer äußerst fachkundigen und leidenschaftlichen Rede das Publikum in ihren Bann zog. Als gelernte Forstwirtin vertritt sie die Grünen im Umweltausschuss. In Bezug auf Klimawandel sowie den Verlust der Artenvielfalt zeigte sie die Brisanz der Bedrohung für die Menschen auf, die lange nicht hinreichend erkannt worden ist. Aus dem Bundestag berichtete sie

von den Bemühungen, die Themen jetzt anzupacken und tragfähige Lösungen zu finden unter anderem in Form von Förderprogrammen für Klimaanpassung in Kommunen sowie natürlichen Klimaschutz durch die Nutzung von Wäldern und Mooren als Kohlenstoffspeicher. Emotional wurde sie, als es um das geplante Selbstbestimmungsgesetz in Bezug auf die Geschlechtsidentität ging; Ganserer ist selbst die erste Abgeordnete, die ihre Transidentität publik gemacht hat. Die Anerkennung von Transidentität sei durch zahlreiche Gerichtsurteile unterlegt, die Abschaffung des als erniedrigend empfundenen Zwangs zum Vorlegen mehrerer psychologischer Gutachten sei ein echter Fortschritt, und die Befürchtungen, das Selbstbestimmungsgesetz könne missbraucht werden, seien angesichts der heute schon

vorhandenen sexuellen Gewalt absurd. Mit langem Beifall bedachte das Publikum die mit Sachkenntnis, Herzblut und Humor vorgetragene Rede.

Mit musikalischen Darbietungen von Klassik bis Filmmusik bezauberte wieder einmal das Streichquartett bestehend aus Mary-Lynn Zack, Dr. Gisela Kramer-Grünwald, Marita Schwab und Julian Glienke.

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