Die Grünen auf Gipfeltour am Kreuzberg 7. Juni 202227. Juni 2022 Unser Bezirksverband von Bündnis 90/Die Grünen Unterfranken war mit den Landesvorsitzenden Eva Lettenbauer und Thomas von Sarnowski auf einer Gipfeltour auf dem Kreuzberg.Für den inhaltlichen Schwerpunkt sorgten drei Akteur*innen aus dem Gesundheitsbereich: Kerstin Celina, Landtagsabgeordnete für Sozialpolitik, Inklusion und psychische Gesundheit referierte neben Dr. med. Helmut Klum, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Bad-Neustadt a. d. Saale, sowie Dr. med. Christian Pfeiffer, Regionaler Vorstandsbeauftragter der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern und Allgemeinmediziner. v.l.n.r.: Fynn Drees (Kreisvorsitzender Rhön-Grabfeld), Monika Hartl (Bezirksvorstand), Thomas von Sarnowski (Landesvorsitzender), Gastredner Dr. Helmut Klum, Eva Lettenbauer (Landesvorsitzende), Volker Goll (Bezirksvorsitzender), Manfred Erhard, Sven Winzenhörlein (3. Bürgermeister Höchberg & KV-Vorsitzender Würzburg-Land), Kerstin Celina und Paul Knoblach (Landtagsabgeordnete), Gastredner Dr. Christian Pfeiffer. Bild: Andrea Rauch. Die Tour startete an der Bushaltestelle Feriensiedlung Bischofsheim a. d. R. Kerstin Celina MdL bei ihrem Input. Die Tour startete bei kühlen Temperaturen und Wind, wurde dann aber sonnig beendet 🙂 Gastredner Dr. Helmut Klum Blütenpracht überall! Unser Vorsitzender Volker Goll mit Beisitzerin Monika Hartl Die höchste Haltestelle in Franken! Dr. Christian Pfeiffer bei seinem Input Die vierstündige Wanderung begleitete der fachliche Input: Die sinkenden Versorgungsgrade mit Ärzten machen Dr. Pfeiffer Sorgen – in manchen Regionen läge der Hausarzt-Versorgungsgrad noch bei 110 % (also überdurchschnittlich gut) , in Lohr a. Main oder Höchberg aber nur bei 75 %, so Dr. Pfeiffer. Es gäbe auch Positives, so Pfeiffer: „Wer einmal den Hausarztberuf auf dem Land unter guten Bedingungen erlebt hat, macht das auch sehr gerne“. Erfahrungsgemäß kehren Mediziner*innen dort zurück, wo sie aufgewachsen sind oder sich daheim fühlen, deshalb sei das Netzwerken vor Ort und das In-Kontakt-bleiben sehr wichtig, betonte Dr. Pfeiffer. Die wohnortnahe Versorgung mit Ärzt*innen steht auf der Kippe, bemängelte Kerstin Celina. Zu wenige Arztsitze werden vergeben und selbst da, wo es welche gibt, können sie nicht besetzt werden. „Die Überversorgung auf dem Papier wird vor Ort zu einer realen Unterversorgung, wer neu zuzieht oder sich aus anderen Gründen eine neue Arztpraxis suchen muss, kennt das Problem“. Die Versorgung mit Ärzt*innen ist inzwischen kommunales Thema an vielen Orten, insbesondere dann, wenn Ärzt*innen bald in den Ruhestand gehen. „Im jetzigen System gehen viele Kommunen und Menschen allerdings leer aus im Wettbewerb um Ärzt*innen und gesundheitsmedizinische Leistungen“. Eva Lettenbauer wohnt selbst in einem kleinen Dorf in Schwaben und weiß, dass die Wege zu Arztpraxen oft viel zu weit sind. Für Lettenbauer ist klar: „Von der Vorsorgeuntersuchung über das Haut-Screening bis zur Blinddarm-OP, die richtige Ärztin, der Spezialist oder das Krankenhaus müssen für alle Menschen gut erreichbar sein – egal, ob sie auf dem Land oder in der Stadt wohnen.“ Den Reden folgten viele Nachfragen der Teilnehmenden und so gewannen sich die Landesvorsitzenden Eva Lettenbauer und Thomas von Sarnowski einen Eindruck der aktuellen Lage in Unterfranken im Gesundheitssektor. Konkret erklärt der Co-Vorsitzende Thomas von Sarnowski zum Schluss: „Die Ampel verpasst dem Gesundheitswesen eine notwendige Vitaminspritze. In Bayern wollen wir mit einer neuen bayerischen Pflegekammer erreichen, dass die Beschäftigten ihre und die Interessen der Gepflegten wirksam vertreten können“.