Bezirksvorstand unterstützt überregionales Klimanetzwerk

Mit diesem Statement unterstützt der Bezirksvorstand die Bestrebungen aus Münnerstadt, ein unterfränkisches Klimanetzwerk aufzubauen:

Wir als Bezirksvorstand der Grünen begrüßen das Klimanetzwerk für Unterfranken sehr. Die Energiewende wie der Klimawandel sind derart große Herausforderungen, die es nur im Verbund zu meistern gelingt. Das Klimanetzwerk setzt hierbei mit proaktiven Herangehen und Bündelung von Expertise an, um für Unterfranken die Sonne gewinnbringend strahlen zu lassen.

Als Hintergrundinformation dient der Brief des Netzwerkes:

Einladung zur Teilnahme am Klimanetzwerk:

Dramatische und immer verheerendere Geschehnisse auf unserer Welt, katastrophale Wetterereignisse sowie Verwerfungen auf geopolitischer und wirtschaftlicher Ebene befeuern die nun immer dringender werdende Wende bei unserer zukünftigen Art und Weise der Produktion, der Versorgung und der Nutzung von Energie und des allgemeinen Umgangs mit den begrenzten Ressourcen unseres Planeten.

Der fortschreitende Klimawandel und die Herausforderungen bei der Energieversorgung machen es somit absolut notwendig, alle Potenziale beim Energiesparen und zusätzlichen Erzeugen von Energie zu nutzen. Und so ist das Herzstück des Energiesofortmaßnahmenpakets der Bundesregierung daher die Verankerung des Grundsatzes, dass die Nutzung erneuerbarer Energien im überragenden öffentlichen Interesse liegt und der öffentlichen Sicherheit dient.

Diese unumgängliche und dringend notwendige Energiewende stellt die Städte und all die vielen, kleinen Gemeinden und Märkte mit ihren Verwaltungen sowie den politischen Gremien und Entscheidungsträgern bei uns im ländlichen Raum vor riesige Herausforderungen und Spannungen, denn es sind die Kommunen als zentrale Akteure, die die Energiewende vor Ort umsetzen sollen.

Viele Gemeinden können diese an sie gestellten Aufgaben aber schlicht und einfach oft gar nicht meistern, da ihnen das entsprechendes Fachpersonal fehlt. – Zugleich gefährden die erheblichen Auswirkungen der Corona-Pandemie in diesen Zeiten die Handlungsfähigkeit der Kommunen: sinkende Steuereinnahmen und gleichzeitig steigende Ausgaben belasten die Haushalte enorm.

Sichere Verfügbarkeit bezahlbarer Energie wird in Zukunft aber ein ganz entscheidender Standortfaktor werden. Für Unternehmen, das Gewerbe und die Industrie sowie die Millionen Privathaushalte in Bayern. Im Hinblick auf einen dezentralen Ausbau erneuerbarer Energien – und mit dem Wissen, dass dadurch die Fläche die Währung der Energiewende sein wird – kommt Unterfranken hierbei eine besonders große Aufmerksamkeit und Bedeutung zu.
Doch einher mit diesem Moment all ihrer Krisen, Nöte und Zwänge erwächst für unsere Region aber auch die große Chance einer wahrhaft nachhaltigen Entwicklung und Stärkung unseres ländlichen Raums. Wenn wir die Bereitschaft mitbringen, neue Wege der Zusammenarbeit zuzulassen und gemeinsam zu geh’n: organisiert in einem Netzwerk auf Augenhöhe. Mit einem klaren, gemeinsamen Ziel: mehr für jede einzelne Kommune und eine ganze Region in dieser Zeitenwende zu erreichen und bei der Umsetzung der Klimaziele eine Schlüsselrolle und Vorbildfunktion einzunehmen. Hin zu einem klimaneutralen Unterfranken und einer

dauerhaften Sicherung der Daseinsvorsorge. Dezentral und unabhängig. –

In einem Netzwerk, das schneller, klüger, effizienter und wirtschaftlicher ist als jeder einzelne von uns. In einem Netzwerk, dass das Personal in den Verwaltungen und die Politik in den Kommunen bei ihrer Arbeit tatkräftig unterstützt und eine Menge Last von deren Schultern nimmt. Durch Fachleute und deren Expertise. Durch klare Empfehlungen bei Einsparungen, möglichen Förderungen und rentierlichen Investitionen. Durch

den ständigen Austausch von Wissen und Erfahrungen im Verbund von Gleichgesinnten. Durch die Übernahme des entstehenden, administrativen Aufwandes! Und vor allem auch durch die Bündelung von Ressourcen sowie eine übergeordnete Koordination & Absprache in einem von Experten gemanagtem Netzwerk, um Doppelstrukturen dauerhaft zu vermeiden und bereits Vorhandene konsequent aufzulösen.

In einem Netzwerk, das von außen, der großen Politik, der Wissenschaft und vor allem auch der Wirtschaft wahrgenommen wird. – Als starker Hebel und große Stimme vieler kleiner Kommunen anstelle vieler, kleiner Stöckchen und kaum hörbarer Tönchen im Konzert der Großen.

Mit diesem Bewusstsein und dank des Hoheitsrechts der kommunalen Selbstverwaltung erwachsen für uns daher die Bereitschaft und Verantwortung, die Zukunft proaktiv anzugehen – mit all den Städten, Gemeinden und Märkten unserer Region, die mitziehen und mitwirken woll’n –, um die anstehenden Herausforderungen und Entwicklungen dieser Zeitenwende selbst bestimmend und erfolgreich zu meistern. Mit breiter Wahrnehmung und Akzeptanz. Zusammen mit unseren Bürgern!
Die Energiewende hin zu Erneuerbaren ist jedoch nur ein Teil und Aspekt, denn der Klimaschutz ist keine reine

Technologiefrage, sondern ein tiefgreifender Strukturwandel und Paradigmenwechsel.
Das Konzept dieses Netzwerks ist daher eine Plattform, auf der das Klima“ als große Querschnittsaufgabe behandelt wird, und die Bereiche Wohnen & Arbeit, Städtebau & Ortsentwicklung, Digitalisierung & smart city | smart village, Mobilität & Verkehr als auch Klimaschutz & Klimaanpassung in einem ganzheitlichen, nachhaltigen Ansatz zusammengebracht, -gedacht und bearbeitet werden.

So sind die Themen Land- & Forstwirtschaft, Gesundheit, Arbeit, Biodiversität, Demographie, Wertschöpfung, der Naturschutz sowie auch die Landschaft und Denkmalpflege in allem Denken und Handeln genauso zu berücksichtigen wie eine gut durchdachte Lade- & Netzinfrastruktur, CO2-Bilanzierung oder der Energienutzungsplan für eine gesamte Region. – Denn das Klima“ sollte immer nur in einem ökologischen, sozialen und ökonomischen Zusammenhang und Dreiklang verstanden und angegangen werden.

Im ersten konkreten Schritt starten wir nach Erhalt des Förderbescheids mit der offiziellen Gründung unseres Klima-Netzwerkes und legen dann direkt mit dem momentan sicherlich dringendsten Thema los: den energietechnischen Fragen & Antworten bei den kommunalen Hausaufgaben hin zur angestrebten und gesetzlich vorgegebenen Treibhausgasreduzierung und Klimaneutralität in Bayern bis 2040.

Hierfür steht uns über die ersten drei Jahre eine 70%ige Förderung der Kommunalrichtlinie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zur Verfügung und, nach entsprechender Recherche und ausführlichen Gesprächen, das Institut für Energietechnik [IfE] unter der Leitung von Herrn Professor Brautsch mit seinen insgesamt 50 Wissenschaftlern und Ingenieuren als Fachberater und Netzwerkmanager zur Seite.

Des Weiteren wurde das Netzwerk so entwickelt, dass es von Anfang an die Einbindung der unterfränkischen Umsetzungsbegleitungen der Integrierten Ländlichen Entwicklung – also ihren Allianz-ManagerInnen – sowie, falls schon vorhanden, auch ihren KlimamanagerInnen ermöglicht.

Und so stellen sich aktuell in unserer Region bereits der Bezirk Unterfrankenfünf unterfränkische Landkreise und über 65 Kommunen aus acht der neun Landkreise Unterfrankens – von den kleinsten Märkten bis hin zu unserer größten Stadt Würzburg – in diesem großen, kommunalen Klima-Netzwerk auf, um die auf uns zukommenden Herausforderungen des Klimawandels und der Energiewende gemeinsam anzugehen.


Bekanntlich erfordern besondere Zeiten besondere Maßnahmen. – In der Hoffnung darauf, dass wir diese wahrlich besondere Zeit mit all ihren Herausforderungen durch besonnenes, aber auch entschlossenes Handeln gemeinsam angehen und meistern, verbleibe ich mit klimafreundlichen Grüßen und lade Sie und Ihre Kommune recht herzlich zur aktiven Teilnahme an unserem Klima-Netzwerk ein.
Zum Wohle der Demokratie, einer nachhaltigen Zukunft und den nachfolgenden Generationen.

Stefan Richter,
Klimamanager der frisch gekürten LANDSTADT BAYERN-Modellkommune Münnerstadt