Ein Tag im Bayerischen Landtag mit Kerstin Celina MdL

Wie ist das eigentlich, wenn man eine Abgeordnete oder ein Abgeordneter ist? Welcher Arbeit gehen sie nach und was für Herausforderungen warten dort? Das fragte sich auch die Besucher*innengruppe von Kerstin Celina (MdL seit zehn Jahren), als sie am 26. September um 7.30 Uhr nach München zum Bayerischen Landtag aufbrach.

Mit stolzen 110 Teilnehmer*innen machte sich die bisher größte Gruppe an Besucher*innen von Frau Celina an jenem Tag auf den Weg. Mit dabei waren Menschen jeden Alters, genauer von 14 bis 98 Jahren, aus ganz Unterfranken. Das Ziel war die bayerische Landeshauptstadt und das Maximilianeum näher kennenzulernen – Politik zum Anfassen könnte man sagen. 

Nach einer Zugfahrt mit einigen Schwierigkeiten im ICE und ein wenig Verspätung erreichte die Gruppe schließlich München. Von dort aus ging es mit der U-Bahn direkt weiter zum Max-Weber-Platz – zum Maximilianeum und dort einige Stufen hinauf in die Eingangshalle. In dieser wird man von Kaiser Ludwig IV. selbst, in portraitierter Form natürlich, empfangen. Daraufhin ging die Reise weiter in den ehemaligen Senatssaal. Dieser beherbergt seit Jahren nicht mehr den Senat, da dieser im Jahr 1997 abgeschafft wurde, ist aber noch immer ein Ort für große Kunst und Veranstaltungen. Unter anderem säumt ein Bild der „Seeschlacht bei Salamis“ von Wilhelm von Kaulbach die Halle. Dieses wird heute als ein Beispiel für den von der Kultur über die Barbarei errungenen Sieg gesehen. 

Über einen langen, rot ausgelegten Gang vorbei am Büro der bayerischen Landtagspräsidentin Ilse Aigner gelangte man in den Fraktionssaal der CSU. Hier hatten die Besucher*innen die Möglichkeit bei einigen Erfrischungen weitere Informationen über den bayerischen Landtag in Form eines Filmes zu erlangen. Darin wurde unter anderem erläutert, wie die Sitzverteilung im Parlament zustande kommt, welche Parteien vertreten sind und welche Personen die wichtigsten Ämter im Freistaat bekleiden. 

Anschließend konnten alle Anwesenden Fragen an Kerstin Celina stellen, die diese im direkten Gespräch beantwortete. Besonders viele Anfragen erreichten sie zum Thema Pflege. Die sozialpolitische Sprecherin der grünen Fraktion betonte: „Pflege und Gesundheit sind mehr wert als aktuell vermittelt wird,  das muss man im Umgang damit auch merken!“. Dazu gehören laut ihr die Unterstützung von Angehörigen, die ihre Verwandten zuhause pflegen, ebenso wie die feste Finanzierung von Springer-Kräfte, die dadurch in den Beruf zurückgeholt werden sollen. „Das Pflegeheim darf nicht die einzige Lösung sein, trotzdem muss es die Möglichkeit geben darauf zurückzugreifen.“

Des Weiteren war das Interesse am Thema Bürokratie groß. Kerstin Celina erklärte am Beispiel des Deutschland-Tickets, dass auf Bundesebene bereits versucht wird, bürokratische Vorgänge deutlich zu erleichtern: „Bayern macht hier leider eine Ausnahme, nur hier kann man das Ticket ausschließlich digital kaufen und es kann nicht mal kontrolliert werden“.  Ähnlich geht es beim Ausbau erneuerbarer Energien zu. „Bayern hinkt im nationalen Vergleich beim Windkraftausbau deutlich hinterher und auch der Ausbau der Solarenergie kann deutlich beschleunigt werden. „Landwirt*innen müssen auch entlohnt und gefördert werden, wenn sie Solaranlagen auf ihre Scheunen bauen, sie sollen zu Energiewirte*innen werden können“, forderte sie. 

Nach weiteren Fragen zu Themen wie der Zunahme rechtsextremer Kräfte in Deutschland oder der von Seehofer versprochenen – aber nicht eingehaltenen – Barrierefreiheit Bayerns konnte man sich bei Käsespätzle mit Salat noch untereinander austauschen, bevor es dann zur Stadtführung ging.

In zwei Gruppen ging es dann am Ende des Tages wieder zurück nach Unterfranken, mit diversen Souvenirs im Gepäck und der Gewissheit, mehr über die bayerische Politik gelernt zu haben.